Beschreibung

Predigt Wortrap zum Jahr 2020 - Silvester 2020

Evangelium Lukas 2,15-21

 

Wir stehen am Ende des Jahres 2020, ein Jahr, das uns in vielerlei Hinsicht überrascht und überfordert ha, ein Jahr, das mit der Coronaepidemie seit März ein Dauerthema in unseren Gesprächen und Gedanken bildete.

Ich möchte im Rückblick auf die 366 Tage heuer bewusst einige Themen vorgeben, die uns nicht sofort einfallen.

Ich möchte euch zu einem Wortrap einladen mit Stichworten, die Mutter Teresa von Kalkuta einmal in einem Text vorgibt.

Die Antworten von Mutter Teresa gebe ich absichtlich nicht sofort, damit zuerst unsere eigenen Gedanken und Gefühle Platz haben.

 

Also, was fällt euch als erstes zu folgenden Stichworten ein:

 

Der schönste Tag?

Das größte Hindernis?

Das Leichteste?

Die Wurzel aller Übel?

Die schönste Zerstreuung?

Die schlimmste Niederlage?

Die besten Lehrer?

Die erste Notwendigkeit?

Was mich am glücklichsten macht?

Der schlimmste Fehler?

Das gemeinste Gefühl?

Das schönste Geschenk?

Das Unentbehrlichste?

Die wohltuendste Empfindung?

Die beste Lösung?

Die größte Genugtuung?

Die stärkste Kraft der Welt?

Die notwendigsten Menschen?

Das Schönste auf der Welt?

 

Hier die Antworten von Mutter Teresa:

Der schönste Tag? Heute!

Das größte Hindernis? Die Angst!

Das Leichteste? Sich irren!

Die Wurzel aller Übel? Der Egoismus!

Die schönste Zerstreuung? Die Arbeit!

Die schlimmste Niederlage? Die Mutlosigkeit!

Die besten Lehrer? Die Kinder!

Die erste Notwendigkeit? Sich mitteilen!

Was mich am glücklichsten macht? Nützlich für andere sein!

Der schlimmste Fehler? Die schlechte Laune.

Das gemeinste Gefühl? Rache und Groll!

Das schönste Geschenk? Das Verständnis!

Das Unentbehrlichste? Das Daheim!

Die wohltuendste Empfindung? Der innere Frieden!

Die beste Lösung? Der Optimismus!

Die größte Genugtuung? Die erfüllte Pflicht!

Die stärkste Kraft der Welt? Der Glaube!

Die notwendigsten Menschen? Die Eltern!

Das Schönste auf der Welt? Die Liebe!

 

Wir sehen: Mutter Teresa führt uns mit ihrer inneren Freiheit in eine neue Weite. Das wünsche ich uns allen, auch um das eigenartige Jahr 2020 gut abzuschließen.

 

Fähigkeit der Hirten von Betlehem

Auch die Hirten von Betlehem können uns in dieser weihnachtlichen Zeit helfen, offen zu bleiben und den Blick auf das Wesentliche nicht zu verlieren.

Die heutigen Bibelworte (Lukas 2,15-21; Evangelium von Neujahr) werden oft überhört, weil sie den zweiten Teil vom großen bekannten Weihnachtsevangelium der Hl. Nacht (Lukas 2,1-14) darstellen.

Aber schauen wir auf diese Hirten. Was möchte ich von ihnen lernen:

  1. Die Hirten brechen auf: Nachdem die Hirten von den Engeln die Botschaft von der Geburt Jesu in einem Stall in Betlehem gehört haben, brechen sie sofort auf. Sie können jetzt nicht schlafen oder warten oder beim Alltag bleiben. Nein, sie wollen das sehen, was sie gehört haben. Im Gegensatz zu ihnen handeln die Hohenpriester und Schriftgelehrten von Jerusalem ganz anders. Nachdem die Sterndeuter mit der Frage „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Mathäust 2,1-6) nach Jerusalem gekommen waren, wissen sie sofort, dass es in Betlehem sei. Aber eigenartig: Von ihnen kommt niemand auf die Idee, selber nach Betlehem zu gehen, um das Kind zu sehen. Das erinnert mich an Menschen, die alles besser wissen, die von ihrer Schreibstube oder Coach aus alles kommentieren, aber selber keinen Finger rühren. Besser in der Aufbruchhaltung der Hirten das Jahr 2020 abschließen und 2021 beginnen, als mit der Haltung der Schriftgelehreten.
  2. Die Hirten verkünden das Wort: ist euch schon einmal aufgefallen, dass es im Bibeltext heißt: „Als sie es (das Kind) sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.“ (Lukas 2,17) Da geht es treffsicher um das eine Wort und nicht um tausende Worte oder ein Dauerplappern. „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. … Alles ist durch das Wort geworden. … Und das Wort ist Fleisch geworden.“ (Johannes 1)
  3. Die Hirten rühmen und preisen Gott nach ihrer Rückkehr zu den Tieren. Ihr Lebensmotto ist Dankbarkeit und Lob und nicht Jammern und Klagen, wie benachteiligt sie als Hirten in der Gesellschaft sind.

 

So wünsche ich uns allen einen guten Abschluss des Jahres 2020, um zuversichtlicher ins neue Jahr 2021 starten zu können.

Details
  • Datum: 31. Dezember 2020
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Lukas 2,15-21