Beschreibung

Predigt Schma Israel

Markus 12,28b-34; 31.10.2021

 

Schma Israel, adonaj Elohejnu, adonai echat. We´ahawta et Adonaj elohecha, bechol lewachcha,  uwechol nafschecha, uwechol meodecha.

Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der ewige ist einzig.  Du sollst den ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deiner ganzen Kraft.

 

Das Shma Israel wird oft als das jüdische Glaubensbekenntnis bezeichnet.

Gläubige Juden beten es mehrmals täglich, vergleichbar mit unserem Engel des Herrn oder dem Vaterunser.

Ich möchte drei Gedanken herausgreifen

 

  1. Gott als Fundament

Es fällt hoffentlich sofort auf, dass die Frage nach dem wichtigsten Gebot nicht mit Geboten beginnt, sondern mit einer Zusage Gottes: Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der ewige ist einzig.

Auch die 10 Gebote beginnen nicht mit Geboten, sondern der Zusage Gottes:

Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. (Exodus 20,2)

Ganz wichtig für das Judentum und den christlichen Glauben. Die Gebote beginnen nicht mit einer Höchstleistung von Menschen, sondern mit einer Zusage: Gott ist das Fundament, das uns sogar auffängt, wenn wir fallen.

 

  1. Hören

Die Antwort Jesu auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot beginnt mit dem Wort Höre. Das ist so wichtig und trostvoll und herausfordert.

Das Hören ist so wichtig. Man sagt manchmal auch: Der Glaube kommt vom Hören.

Ich erschrecke oft, wie schwer wir Menschen uns mit dem Hören tun und wie oft das Zusammenleben erschwert wird, weil Menschen unfähig sind zu hören.

Ich hoffe, dass unsere Gottesdienste auch eine Schule des Hörens sind, um offen zu sein für Gott und all jenes, das uns bewegt.

 

König Salomo wollte ein guter Monarch sein. Er bat Gott: „Herr, gib mir ein hörendes Herz, gib mir Einsicht und Verstand.“ (1 Könige 3)

Er bittet um die Weisheit und die Einsicht, das Gute vom Bösen zu unterscheiden

 

 

  1. Liebe als Wurzel und Folge

Da fragte einmal ein großer Gelehrter seine Schüler, ober sie ihn eigentlich liebten. „Ja, wir lieben dich“, gestanden sie.

„Wenn ihr mich liebt, wisst ihr auch, was mir fehlt und was mir weh tut? Denn wenn ihr nicht wisst, was mir fehlt und was mir weh tut, dann liebt ihr mich nicht richtig.“

 

Diese Worte des Gelehrten stimmen und sind auch eine Überforderung.

Auch wenn ich jemanden liebe, bekomme ich oft vieles nicht mit. Das liegt an mir, aber auch an den anderen, die oft ganz verschlossen sind und ihre Gedanken, Gefühle und Sorgen nicht sagen.

 

So heißt das Liebesgebot auch: Vertrau den Menschen, die du gernhast, auch an, was dich beschäftigt, was dir wichtig ist, was dich freut.

Sie können es nicht automatisch wissen.

Die Liebe ist Wurzel für ein gutes Leben und auch Folge eines guten Lebens und dass ich mich angenommen und gehalten fühle.

 

Die Gegenwart ist hungrig nach Menschen mit Gehör, Herz und Verstand.

Details
  • Datum: 31. Oktober 2021
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Markus 12,28-34