Beschreibung

Predigt Glaube – Hoffnung – Liebe. Weltmissionssonntag 2023, 22.10.23

Lesung 1 Thes 1,1-5

 

Ich bin sehr froh, dass heute am Weltmissionssonntag in den Bibelworten die drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe genannt werden. Diese drei Tugenden sind mehr denn je gefragt. Ich möchte dazu zwei Runden machen: Einmal die Verbindungen, die Paulus in der Lesung aus dem Thesalonicherbrief mit den drei Tugenden herstellt, und einmal die drei typischen Symbole, die in der Kunst für Glaube, Hoffnung und Liebe verwendet werden.

 

Verbindungen bei Paulus mit Werk, Mühe, Standhaftigkeit

Die Werke des Glaubens, die Mühe des Glaubens oder die Standhaftigkeit des Glaubens: was passiert am besten zum Glauben?

Was passt am besten zur Hoffnung: Die Werke der Hoffnung, die Mühe der Hoffnung oder die Standhaftigkeit der Hoffnung?

Was passt am besten zur Liebe: Die Werke der Liebe, die Mühe der Liebe oder die Standhaftigkeit der Liebe?

Paulus hat folgende Zuordnung: Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.

 

Symbole Kreuz, Herz, Anker

Ich habe hier ein Kreuz, ein Herz und einen Anker mitgebracht. Wenn alle drei zusammen vorkommen, etwa auf vielen Kanzeln unserer Tiroler Kirchen oder auch hier am Hochaltar der Pfarrkirche St. Andrä, dann stehen sie für Glaube, Hoffnung und Liebe.

 

Beginnen wir beim Kreuz und beim Glauben

Das Kreuz erinnert uns an die Kreuzigung Jesu Christi, mit dem Jesus Gottes Treue zur Menschheit bis zuletzt zum Ausdruck gebracht hat. Das Kreuz als Symbol für den Glauben sagt ganz klar:

  • Unser christlicher Glaube hat einen Namen.
  • Unser christlicher Glaube ist viel mehr als: Hauptsache man hat einen Glauben, was ich glaube ist egal.
  • Das Kreuz als Symbol für den Glauben ist auch viel mehr als der Satz: „Glauben heißt nichts wissen.“ Nein, dieser Glaube weiß davon, dass Gott sogar für uns gestorben ist.

Interessant, herausfordernd und befreiend ist, was Paulus mit dem Glauben verbindet: Das Werk eures Glaubens. Damit drückt er aus, dass wir Menschen uns nicht selber erlösen können und auch nicht müssen. Nicht durch eigene Taten und Glanzleistungen werden wir erlöst, sondern durch das Werk des Glaubens, den uns Gott schenkt.

 

Kommen wir zum Herz und zur Liebe

Wenn ich Kinder oder Jugendliche bitte, sie sollen ganz einfach und schnell etwas zur Liebe zeichnen, dann zeichnen sie ein Herz oder mehrere Herzen und denken dabei an: Liebe zu einem Menschen, verliebt sein, jemanden vertrauen und geborgen sein, sich öffnen für einen Menschen. Das Herz erzählt von Herzlichkeit, von Herzklopfen und Barmherzigkeit.

Paulus verbindet die Liebe mit der Mühe: Damit ist klar:

  • Liebe ist noch viel mehr als Verliebtsein in einen Menschen, den ich mag.
  • Liebe hat auch etwas zu tun mit Ausdauer und schlichtem Dasein.

Im Blick auf die Eltern von Kindern würde ich sagen: Liebt eure Kinder, liebt sie nicht deswegen, weil sie immer lieb sind – das stimmt nicht, Kinder können manchmal auch anstrengend sein- aber liebt sie deswegen, weil sie Liebe brauche.

 

Und zuletzt die Hoffnung mit dem Anker

Schiffe verwenden einen Anker, wenn sie in die Nähe der Küste kommen, damit das Schiff sicher ist, nicht ins weite Meer hinausgetrieben wird und auch nicht zu nahe an die Klippen kommt und dort zerschellt.

Damit der Anker hält, muss er irgendwo verankert sein. Auch das drückt viel mehr aus als der Satz: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Verankert sein ist viel mehr als eine Luftblase oder ein Strohhalm.

 

Der Anker als Symbol für den christlichen Glauben betont: Unsere Hoffnung hat einen Namen und der ist Jesus Christus. Nicht ohne Grund ist der Anker oft mit einem Kreuz verbunden.

 

Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei? Welche der drei Tugenden haben sie am meisten, welche fehlt ihnen am meisten, um welche beten sie am meisten: der uns den Glauben vermehre, der uns die Hoffnung stärke, der uns die Liebe entzünde.

 

Ich hoffe, auch von dir und dir und uns als Pfarrgemeinschaft kann man immer wieder sagen: Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.

Details
  • Datum: 22. Oktober 2023
  • Prediger:
  • Bibelstelle: 1 Thessalonicher 1,1-5