Beschreibung

Predigt Mit Glauben, Hoffnung und Liebe ins neue Jahr 2025.

Jahresschluss und Neujahr 2024/25

Lesung 1 Thes 1,1-5; Evangelium 2,16-21

 

Unser Papst Franziskus hat heuer bei der Christmette im Petersdom die Heilige Pforte geöffnet und damit für die Katholische Kirche das Heilige Jahr 2025 gestartet. Heilige Jahre gibt ist im Normalfall alle 25 Jahre, ab und zu kommt noch ein außerordentliches Heiliges Jahr dazu. 1983/4 war unter Papst Johannes Paul II ein marianisches Jahr und zuletzt unter Papst Franziskus i2015/16 das Jahr der Barmherzigkeit.

 

Das heurige Heilige Jahr steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. So möchte ich den heurigen Jahreswechsel mit dem Blick auf Glauben, Hoffnung und Liebe verbinden. Ich bin überzeugt: Die drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe sind mehr denn je gefragt und hilfreich.

 

Ich habe hier ein Kreuz, ein Herz und einen Anker mitgebracht. Wenn alle drei zusammen vorkommen, etwa auf vielen Kanzeln unserer Tiroler Kirchen oder auch am Hochaltar der Pfarrkirche St. Andrä, dann stehen sie für Glaube, Hoffnung und Liebe.

 

Beginnen wir beim Kreuz und beim Glauben

Das Kreuz erinnert uns an die Kreuzigung Jesu Christi, mit dem Jesus Gottes Treue zur Menschheit bis zuletzt zum Ausdruck gebracht hat. Das Kreuz als Symbol für den Glauben sagt ganz klar:

  • Unser christlicher Glaube ist viel mehr als: „Hauptsache man hat einen Glauben!“ oder „was ich glaube ist egal!“.
  • Das Kreuz als Symbol für den Glauben ist auch viel mehr als der Satz: „Glauben heißt nichts wissen.“ Nein, dieser Glaube weiß davon, dass Gott sogar für uns gestorben ist.

Interessant und herausfordernd ist, welche Haltung Paulus in der heutigen Lesung aus dem Brief an die Thessalonicher mit dem Glauben verbindet: Das Werk eures Glaubens. Damit drückt er aus, dass Glaube nicht nur ein liebliches Gefühl für fromme Stunden ist, sondern sich in Werken der Nächstenliebe zeigt.

 

Kommen wir zum Herz und zur Liebe

Wenn ich Kinder oder Jugendliche bitte, sie sollen ganz einfach und schnell etwas zur Liebe zeichnen, dann zeichnen sie ein Herz und denken dabei an: Liebe zu einem Menschen, verliebt sein, jemanden vertrauen und geborgen sein, sich öffnen für einen Menschen. Das Herz erzählt von Herzlichkeit, von Herzklopfen und Barmherzigkeit.

Paulus verbindet die Liebe mit der Mühe: Damit ist klar:

  • Liebe ist noch viel mehr als Verliebtsein.
  • Liebe hat auch etwas zu tun mit Ausdauer und schlichtem Dasein.

Im Blick auf die Eltern von Kindern würde ich sagen: Liebt eure Kinder, liebt sie nicht deswegen, weil sie immer lieb sind – das stimmt nicht, Kinder können manchmal auch anstrengend sein - aber liebt sie deswegen, weil sie Liebe brauchen. Das gilt für alle Menschen. Gehen wir liebevoll miteinander um, weil wir alle Liebe brauchen.

 

Und zuletzt die Hoffnung mit dem Anker

Große Schiffe verwenden einen Anker, wenn sie in die Nähe der Küste kommen. Durch die Verankerung mit dem Anker werden sie nicht ins weite Meer hinausgetrieben und kommen auch nicht zu nahe an die Klippen. Was bedeutet das für die Hoffnung: Der Anker der Hoffnung gibt keine Garantie, dass mein Lebensschiff keine Stürme erlebt, wohl aber, dass es nicht an die Felsen geschleudert, ziellos herumgetrieben oder zerstört wird. Christliche Hoffnung hat einen Boden, an dem ich mich festhalten kann.

 

Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei? Welche der drei Tugenden haben sie am meisten, welche fehlt ihnen am meisten, um welche beten sie am meisten: der uns den Glauben vermehre, der uns die Hoffnung stärke, der uns die Liebe entzünde.

 

Schritte im Heiligen Jahr als Pilger der Hoffnung

Unser Papst lädt ein, dass wir im Heiligen Jahr auch bei uns Orte der Hoffnung suchen. Wo sind in Osttirol die Orte der Hoffnung?

 

Wir laden in unserem Seelsorgeraum Lienz Nord zu einem Treffen am Mittwoch 8. Jänner um 19 Uhr im Bildungshaus Osttirol ein. Wir werden dort gemeinsam überlegen: Welche Hoffnungsspuren möchte ich stärken in

  • unserer Pfarre
  • bei Kindern und Jugendlichen
  • im Blick auf die Not bei uns und in der Welt
  • durch Nachhaltigkeit im Blick auf die Umwelt

 

 

Ein großer Anker der Hoffnung hängt dieses Jahr im Altarraum von St. Andrä. Weiters enthält die große Anschlagtafel in der Pfarrkirche St. Andrä den Schriftzug: Hoffnung ist wie … Herzliche Einladung, dort ein leeres Blatt zu nehmen und eine Antwort hinaufzuschreiben: Hoffnung ist für mich wie …

 

 

Ich wünsche uns allen, dass wir dieses Jahr mit Glauben, Hoffnung und Liebe abschließen können. Ich hoffe, auch von dir und dir kann man immer wieder dankbar sagen: Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.

Details
  • Datum: 31. Dezember 2024
  • Prediger:
  • Bibelstelle: 1 Thessalonicher 1,1-5