Beschreibung

Predigt Ein bisschen wie Bartimäus.

Evangelium: Mk 10,46-52; 27.10.24

 

Kennst du jemanden mit dem Namen Bartimäus? Ich kenne leider niemanden außer die biblische Gestalt, von der wir heute im Evangelium gehört haben.

Ich finde diesen Bartimäus aus Jericho sympathisch. Ich habe dies Bibelstelle im Markusevangelium, die von Bartimäus berichtet, sehr gerne. Ich habe sie auch als Evangelium bei meiner Primiz ausgewählt. So möchte ich heute wieder einmal Bartimäus mit dir und mir in Verbindung bringen und einige Seiten von Bartimäus aufzeigen, die auch Seiten von uns sind. Ganz nach dem Motto: Ein bisschen so wie Bartimäus!

 

Der blinde Bartimäus

Bartimäus ist blind. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was es heißt, blind zu sein. Ich bin so froh, dass ich die Welt mit sehenden Augen betrachten kann.

Und doch wissen wir alle. Es gibt auch eine Blindheit trotz medizinisch funktionierender Augen.

  • Dann bin ich nur mit mir selbst beschäftigt und sehe nicht links und rechts.
  • Dann bin ich scheuklappenmäßig unterwegs und fixiert auf etwas, egal ob es stimmt oder nicht.

Übrigens: Nicht ohne Grund spricht das Markusevangelium jetzt am Ende des Weges Jesu von Galiläa nach Jerusalem von der Blindheit. Obwohl die Jünger so viel von Jesus erfahren haben, sind sie innerlich blind und nicht vorbereitet auf die kommenden Ereignisse in Jerusalem. Sie wollen diese nicht sehen!

 

Der bittende Bartimäus

Mir gefällt an Bartimäus, dass er bitten kann. Bartimäus geht auf die Straße und versteckt sich nicht in seinem Leid und seiner Not. Er ruft laut und dann noch lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Auch auf die Frage Jesu: Was willst du, dass ich dir tue? Sagt er ganz direkt seinen Wunsch.

Ich weiß nicht, wie es euch geht: Ich kenne viele Menschen, die zu schüchtern, zu feig oder auch zu stolz sind, um jemanden etwas zu bitten. Sie verkriechen sich, sie leben nach dem Motto: Die anderen müssen doch wissen, was ich will.

Das ist aber hinderlich für alle. Es ist hilfreich, wenn Menschen direkt sagen, was sie wollen.

Auch eine Bitte in kein Zeichen von Schwachheit, sondern von Stärke.

 

Der vertrauende Bartimäus

Mich fasziniert an der Bibelstelle von Bartimäus unter anderem der Satz: Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Das tut kein Blinder. Kein Blind wirft etwas weg, sondern legt etwas weg, um sich genau zu merken, wohin er es gelegt hat. Kein Blinder springt und läuft. Das wäre zu gefährlich, dass er irgendwo anstößt oder stolpert. Warum tut Bartimäus das? Weil er vertraut, dass er nachher sieht! Er vertraut auf die Kraft von Jesus.

Der sehende Bartimäus

Am Ende sieht Bartimäus. Er hat klar den Wunsch geäußert: Rabbuni, ich möchte sehen können. In einigen Bibelübersetzungen heißt es sogar: Ich möchte dich sehen können.

Bartimäus sieht und folgt dann auch Jesus mit auf den Weg nach Jerusalem.

Ich wünsche mir oft die Fähigkeit, gut zu sehen. Das verhindert die schlimmen Ereignisse in Jerusalem nicht, aber es hilft, besser und hoffnungsvoller damit umzugehen.

 

Ein bisschen so wie Bartimäus. Wem gleichst du am meisten?

Dem blinden Bartimäus oder dem bittenden Bartimäus oder dem mutigen Bartimäus oder dem vertrauenden Bartimäus oder dem sehenden Bartimäus.

 

Ein bisschen wie Bartimäus

Ich bin blind wie Bartimäus.

Ich bitte wie Bartimäus.

Ich bin mutig wie Bartimäus.

Ich vertraue wie Bartimäus.

Ich sehe wie Bartimäus.

 

Gott, du kennst meine Blindheit.

Gott, du hörst meine Bitten.

Gott, du stärkst meinen Mut.

Gott, du freust dich über mein vertrauen.

Gott, du siehst mich mit liebenden Augen an.

Details
  • Datum: 27. Oktober 2024
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Markus 10,46-52