Beschreibung

Predigt Regen, Schnee und Wort Gottes. Bibelsonntag 2024

Lesung: Jona 3,1-5.10; Evangelium: Markus 1,14-20

 

Bei Propheten Jesaja lesen wir die Worte Gottes: Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe. (Jesaja 55,10-11)

 

Ein wunderbarer Satz aus dem Jesajabuch und eine große Zusage: Gottes Wort wird hier verglichen mit dem Regen und dem Schnee. Diese tränken die Erde, sie bewirken, dass es in der Natur wachsen kann. Auch die Abschlussworte sind vielversprechend: Das Wort Gottes kehrt nicht leer zurück.

 

Aber stimmen diese Worte?

  • Erfrischt uns Gottes Wort wirklich wie der Regen die Natur?
  • Hilft Gottes Wort wirklich mit, dass Vertrauen, Glaube, Hoffnung und Liebe unter uns wachsen, blühen und stark werden?
  • Ganz konkret: Feiern wir Hl. Messe mit der Freude, aus der Bibel zu hören und uns von diesen Worten wandeln zu lassen?
  • Glaube ich, dass mir im Wort der Bibel Gott begegnet oder gehe ich mit den Worten der Bibel ähnlich um wie mit allen Worten des Alltags: Manches höre ich und vieles überhöre ich.

 

Wir feiern heute den Sonntag des Wortes Gottes, den Bibelsonntag. Ich möchte heute schauen, wie in der Lesung und Evangelium die Menschen mit Gottes Wort umgehen und wo wir dem Jona, den Menschen von Ninive und den Aposteln gleichen.

 

Gottes Wort, die Reaktion des Jona und die große Antwort Gottes

Das Buch Jona startet sofort mit dem Auftrag Gottes an Jona (Jona 1,1-2):

Das Wort des HERRN erging an Jona, den Sohn Amittais: Mach dich auf den Weg und geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe über sie aus, dass ihre Schlechtigkeit zu mir heraufgedrungen ist. Jona macht sich auf den Weg, aber er tut genau das Gegenteil, er geht nicht nach Osten, sondern flieht nach Westen weit übers Meer bis Tarschisch in Spanien.

 

Nachdem Jona im Bauch des Fisches landet und ans Land gespien wird, ergeht Gottes Wort ein zweites Mal an ihn (Jona 3,1-2). Der Bibeltext verwendet fast die gleichen Worte: Mach dich auf den Weg und geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe ihr all das zu, was ich dir sagen werde! Jona tut jetzt, wie Gott ihm befohlen hat.

 

In Ninive hält Jona die kürzeste Predigt, die in der Bibel überliefert wird. Er sagt nur einen Satz. Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! (Jona 3,4) Und die Worte wirken. Die Leute von Ninive glauben Gott, rufen ein Fasten aus und ziehen Bußgewänder an, sogar die Tiere. Was für ein Erfolg, was für eine Wirkkraft eines Satzes! Da können wir Prediger nur träumen.

 

Auch Gottes Antwort darauf ist klar und eindeutig:  Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht. (Jona 3,10)

 

Wir sehen: Jona hört zunächst Gottes Wort, befolgt es aber zunächst nicht.

Bei der zweiten Chance gehorcht Jona und hat dann großen Erfolg in Ninive.

Gott verschont Ninive und muss dann den beleidigten Propheten motivieren.

Was hat das mit dir und mir zu tun?  Einiges, oder?

 

Evangelium: Worte Jesu

Schauen wir auf das Evangelium und die gesprochenen Worte dort.

Jesus bringt gleich am Beginn seine Botschaft auf den Punkt: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! (Markus 1,15)

  • Die Zeit ist erfüllt: Mit Jesus beginnt eine neue Zeit.
  • Das Reich Gottes ist nahe: Jesus verkündet das Reich Gottes und bewirkt, dass ein Reich des Vertrauens, des Friedens, der Liebe, der Hoffnung und der Heilung Wirklichkeit wird.
  • Jesus sagt auch ganz klar, was wir Menschen tun sollen: Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Hier hapert es wohl am öftesten.

 

Wie die vier Jünger dann auf den Ruf Jesu reagieren, zeigt 100% Wirkkraft Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. (Markus 1,16) Und zack, zack! Die Jünger Petrus, Andreas, Johannes und Jakobus lassen sofort ihre Netze zurück und folgen Jesus.

 

Ist die Reaktion der Jünger auf die Worte Jesu zu schnell?

Würden wir auch so handeln?

 

Auf jeden Fall sind beim Hören des Wortes Gottes jetzt wieder wir dran:

Möchte ich, dass diese Worte wie Wasser und Schnee sind, die mein spirituelles Leben bewässern und wachsen lassen.

Das Angebot steht. Möge Gottes Wort bei uns ankommen und Frucht bringen.

Der Bibelsonntag gibt Grund, für Gottes Wort aus der Bibel zu danken und noch aufmerksamer und liebevoller die Worte der Bibel zu hören.

Details
  • Datum: 20. Januar 2024
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Jona 3 und Markus 1,14-20