Predigt Ein Dach für Leib und Seele. Pfarrfest 2023

Predigt Ein Dach für Leib und Seele. Pfarrfest St. Andrä 10.9.23

Evangelium: Matthäus 8,5-13

 

Ein Dach für Leib und Seele, so unser Motto heute beim Pfarrfest.

Direkte Frage:

Hast du ein Dach über dem Kopf, ein Dach für Leib und Seele?

Hast du das Gefühl, dass du geborgen leben kannst und nicht ständig allem möglichen ausgeliefert bist?

Oder hast du manchmal den Eindruck, dass dir das Dach auf den Kopf fällt, dass du in der Luft hängst, draußen vor der Tür stehst und bei jedem Lüftchen schon umgeworfen bist?

Kennst du Menschen, die sich heimatlos fühlen und die keinen Halt erfahren?

Wie geht es dir, wenn du im Fernsehen die Bilder von im Krieg zerstörten Häusern siehst und Menschen auf der Flucht?

 

Heute beim Pfarrfest zum Thema „Ein Dach für Leib und Seele“ wollen wir die Baustelle am Kirchdach und die notwendige Renovierung des Daches am Pfarrhaus zum Anlass nehmen, um für ein Dach für Leib und Seele zu beten, nicht nur für uns, sondern für alle Menschen. Ein Blick auf das Evangelium, das ich dafür ausgewählt habe, kann uns dabei bestärken und ermutigen.

 

Römischer Hauptmann

Wir hören heute von einem römischen Hauptmann, der als Nichtjude ein großer Förderer der jüdischen Synagoge in Kafarnaum ist. Der Hauptmann ist ein interessanter Typ. Er kommt zu Jesus mit seinem großen Anliegen, dass er seinen kranken Knecht heilt. Jesus greift die Bitte sofort auf und bietet ihm an, sofort in das Haus des Hauptmannes zu kommen. Als gebildeter Mensch weiß der Römer, dass dies den jüdischen Gebräuchen völlig widerspricht. Wenn ein Jude das Haus eines Heiden betritt, dann wir der unrein. Und so sagt er: Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach einkehrst; aber sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

 

Herr, ich bin nicht würdig

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach.“ So sagt der römische Hauptmann zu Jesus. Wir sprechen den Satz leicht verändert bei der Hl. Messe kurz vor der Hl. Kommunion: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund.“

Heute höre ich immer wieder von Menschen: Typisch Kirche! Sie spricht ständig von unwürdig und dass wir Sünder sind. Einige schlagen vor, das Gebet folgendermaßen umzuändern: „Herr, ich bin bedürftig, dass du einkehrst unter mein Dach.“ Dies drückt aus, dass ich mich nach Jesus sehne und ich mich freue, wenn er bei mir einkehrt und mein Lebenshaus mit seinem Geist und neuer Kraft erfüllt. Ich spreche die Worte gerne, auch weil ich weiß, wie wunderbar und alles andere als selbstverständlich es ist, dass Jesus in der Hl. Kommunion zu mir kommt und sich mir zur Speise gibt. Es ist beruhigend, dass wir auch als sündige Menschen zu Jesus kommen können und er zu uns.

 

Sprich nur ein Wort

Dann Hauptmann sagt dann: Sprich nur ein Wort.

Wau, das ist Vertrauen! Er vertraut, dass ein Wort von Jesus alles ändern kann.

Ich bin so froh, dass wir bei der Hl. Messe Worte aus der Bibel hören und darin Gottes Wort und so viel Lebensweisheit erfahren. Damit unser christlicher Glaube lebendig bleibt, ist es so wichtig, dass wir Gottes Wort regelmäßig hören. Mich beschäftigt, wie wir die Worte der Bibel in unserer Pfarre und bei den Gottesdiensten noch besser hörbar machen und die heilsamen Worte Jesu besser hören können.

Möge unsere Pfarrkirche St. Andrä in Ort sein, wo wir Gottes Wort hören.

Möge das neue Bildungshaus nebenan im Pfarrwidum ein Ort sein, wo wir geschult werden, Gottes Wort zu hören.

 

Dann wird meine Seele gesund

Ich habe diese Woche ein Buch geschenkt bekommen mit dem Titel: „Die Welt ist nicht heil, aber heilbar. Schwierige Lebensphasen meistens.“  (Alexander Batthyany/Elisabeth Lukas)

Ist die Welt heilbar? Wir moderne Menschen können nach den vielen schlimmen Erfahrungen das oft gar nicht glauben. Es gehört für mich zu den schönen Erfahrungen im Laufe des Jahres, wenn ich erlebe, wie durch die Kraft des Glaubens Menschen getröstet, gestärkt und sogar geheilt werden.

 

Wir starten mit dem Pfarrfest in ein neues Pfarrjahr.

Möge die Gemeinschaft in der Pfarre und das gemeinsame Beten und Handeln mithelfen, dass Menschen getröstet werden und Menschen geheilt werden.

Möge das neue Bildungshaus ein Ort der Begegnung und Heilung werden für unsere Stadt und unseren Bezirk.

Mögen unter den neuen Dächern viele Menschen ein Dach für Leib und Seele erfahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fürbitten

 

Gott, hier in unserer Pfarrkirche St. Andrä und im Leben der Pfarre finden vielen Menschen ein Dach für Leib und Seele. Wir bitten dich:

 

 

Wir bitten für alle Menschen, die sich oft unermüdlich einsetzen, dass andere ein Dach für Leib und Seele erfahren.

 

 

Wir bitten dich für alle Menschen, die auf der Flucht sind und heimatlos geworden sind.

 

 

Wir bitten dich für alle Menschen, die andere beraten und ihnen helfen, mehr Sicherheit im Leben zu bekommen.

 

Wir bitten dich für unsere Kinder und Jugendlichen. Lass sie in einer Umgebung der Sicherheit und des Wohlwollens aufwachsen.

 

Wir bitten dich für unsere Verstorbenen. Nimm sie auf in dein himmlisches Reich und lass sie bei den Frieden finden.