Beschreibung

Predigt Nicht zu klein von Gott denken

Evangelium Johannes 2,1-11, 16.1.2021

 

„Glaubst du wirklich, dass Jesus bei der Hochzeit zu Kana sechshundert Liter Wasser in Wein verwandelt hat?“ So wurde ein Kirchenvater einmal gefragt. Dieser schwieg lange, schaute dann in die Runde und sagte: „Und wir trinken immer noch davon!“

 

Dieser Bibelfachmann verstand die symbolische Sprache des Johannesevangeliums und blieb nicht nur bei der Frage stecken, wie ein historisches Ereignis wirklich abgelaufen ist. Mit seiner Antwort wird klar, dass Jesus bei der Hochzeit zu Kana eine Quelle geöffnet hat, dessen Wein die gesamte Menschheit genießen kann. Das ist mehr als 600 Liter, mehr als 10.000 Liter köstlichster Wein.

 

„Glaubst du wirklich, dass Jesus bei der Brotvermehrung mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen satt gemacht hat und dazu noch zwölf Körbe übrigblieben.“ (Johannes 6,1-13) Die ähnliche Antwort lautet: „Und wir essen immer noch davon!“  Das ist mehr als fünf Container mit Brot oder Fleisch.

 

Ich finde die Antwort des Kirchenvaters fantastisch, so sehr ich auch interessiert und neugierig bin, wie es damals war. Die Antwort zeigt, dass Jesus auch heute vieles möglich macht weit über die Jahrhunderte hinaus.

 

Wir leben derzeit in einer Situation, in der wir einüben, kleine mögliche Schritte zu machen und uns nicht nervös oder sogar narrisch zu machen. Das ist sicher richtig in der derzeitigen Situation.

Gleichzeitig denke ich mir manchmal: Wir denken zu klein von Gott und von Jesus und trauen ihnen eigentlich wenig zu. Wir trauen Jesus höchstens einen Liter festlichen Wein zu.

Das ist schade.

Vielleicht trauen wir deshalb auch anderen Menschen und uns selber wenig zu.

 

So heute die Bitte:

Bitte nicht zu klein von Gott denken.

Wir trinken immer noch Wein vom Geschenk der Hochzeit zu Kana.

Wir essen immer noch Brot von der Brotvermehrung.

Details
  • Datum: 16. Januar 2022
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Johannes 2,1-11